Das Zusammenspiel zwischen Notationsprogrammen und virtuellen Instrumenten macht es Musikschaffenden möglich, Partituren zum Klingen zu bringen - und dies lange vor der ersten Anspielprobe mit Live-Musikern oder einem Orchester. Unliebsame Überraschungen für die Live-Performance sollten dadurch vermieden werden - im Idealfall.
Entspricht das Notenbild dem Klangbild?
Die Überraschungsmomente haben sich reduziert, sind aber nicht restlos verschwunden. Trotz der erstaunlichen Klangqualität virtueller Instrumente leiden viele Produktionen unter klanglichen Defiziten. Dies liegt in der Regel weniger am musikalischen Material, der Stilistik oder der Qualität der Abmischung.
Haben die Defizite mit der Arbeitsweise zu tun?
Defizite lassen sich oft bereits beim Umgang mit einzelnen Instrumenten oder Ensemblesounds finden und summieren sich rasch. Dies mindert die Qualität der geschaffenen Musik. Die Vielfalt an Spielweisen und Artikulationen, die Sound-Libraries bieten, verleitet zum "Ausprobieren" statt zum bewussten "Auswählen" von Klangfarben. Die heutigen Arbeitsweisen haben sich im Vergleich zum "traditionellen Instrumentieren" deutlich geändert.
Sehr überspitzt ausgedrückt: "Früher musste man sich erst einmal durch diverse Instrumentationslehren arbeiten, Partituren lesen und zahllose Aufnahmen anhören, während man heute am Bildschirm Menüs mit zahllosen Samples durchsucht und per Mausklick seine Auswahl trifft". |
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